„Ein Teich, der von Schlamm getrübt ist, klärt sich mit der Zeit; so kann Meditation falsche Sicht klären.“
„Falsche Sicht“ ist, wenn man einen bestimmten Sachverhalt der eigenen Religion komplett missversteht. Zum einen kann das passieren, wenn man einen einzelnen Gedanken aus dem Kontext herausnimmt und er dadurch eine vollkommen falsche Bedeutung erfährt. Oder aber, wenn man ein bestimmtes spirituelles Konzept nur intellektuell “versteht”, aber nicht wirklich erfahren hat.
a) Die „Alles ist Illusion“ Falle
Mitunter verrennen sich spirituell Praktizierende in die Falle, dass alles nur Illusion oder Maya ist. Auch wenn das auf der absoluten Ebene wahr ist, so müssen wir uns doch auf der relativen Ebene, in der wir leben, mit der Realität auseinandersetzen.
b) Neo-Advaita Ausrede
Einige Deutungen im Neo-Advaita erklären, man müsse nichts mehr tun, da alles bereits vorbestimmt sei. Oder das Narrativ: “Wir sind alle schon erleuchtet und müssen nichts mehr tun.”
c) Nihilismus Ansatz
Dabei wird jegliche Wirklichkeit, Erkenntnis und Erfahrung oder jegliches Konzept als nicht existent abgetan und man sonnt sich in seiner nihilistischen Überzeugung, welche einen vermeintlich über die anderen, Noch-an-etwas-Glaubenden, erhebt.
d) Neo-Liberale Spiritualität …
… propagiert ein kapitalistisches Weltbild, in dem wir selbst für die Umstände, in denen wir leben verantwortlich gemacht werden. Als Erlösung wird uns dann Spiritualität angeboten, mittels der wir die Umstände besser ertragen können, ohne sie jedoch zu verändern. Der Fehler oder die Probleme werden bei einem selbst und nicht im System gesucht.
Gibt es auch Bereiche, in den ich ein falsche Sicht, bzw. eine der oben genannten Ausprägungen habe?